druckkopf

Franken+Oberpfalz
Bayreuth
Abenteuer im Land wo die Hasen Husen haasen, die Kartoffelknödel in der Armbeuge gerollt und von grünen Hügeln von Matronen lauthals ins Land rufen.

Bayreuth:
Nun also Oberfranken. Dieser fränkische Landstrich liegt zwar in Nordbayern, aber vor gar nicht so langer Zeit, war sein herrschaftlicher Bezugspunkt viel weiter im Norden gelegen. Es war preußisch-brandenburgisches Herrschaftsgebiet. Aus diesem Grund wurde auch Humboldt in diese Gegend versetzt. Bayreuth ist als strategische Basis für Touren nahezu ideal. Es hat einen Bahnhof und 2 Autobahnanschlüsse. Fehlt nur noch eine Unterkunft. Da bietet sich zunächst der Goldene Anker an, ältestes Haus am Platz und in die Liste des UNESCO-Welterbe aufgenommen. Schlafen wie Thomas Mann. Alternativ geht das ähnlich geschichtsträchtig auch in Goldkronach im Meister Bär Hotel, einem von Humboldts fränkischen Wohnsitzen, oder in der Hartl Lindenmühle in Bad Berneck.

Zurück also in der Heimat von Vater, Großeltern und zeitweiligem Studienort meines Sohnes. In Erinnerung geblieben sind schier endlose Fahrten von Süden nach Norden mit Isetta und Käfer, bei denen irgendwann nichts mehr im Magen war, dafür dieser gefühlt jeden Tag bei einer neuen „Kerwa“ wieder gefüllt wurde. Bratwürste vom Stand und ungewohnte Baulücken vergangener Industrien und Brauereien. Schönes Wetter muss man bei diesem Aufenthalt aber schon erwischen, bei Regen kann das eine ziemlich triste Gegend sein. Nicht umsonst behält der Bonmot von Victor von Scheffel über Gößweinstein heute noch seine Gültigkeit: „Belletriste? Belle warste, triste biste, siehste, wie de biste, Bellestriste“. Bayreuth mit seiner altdeutschen Bausteinigkeit erheitert da nicht wirklich. Da helfen auch Wagner und Jean Paul nicht weiter. Letzter hat den Ort auch nur mit viel heimischen Bier ertragen, Ersterer hat ihm den Marsch dazu geblasen. Und der Sohn ist auch schon lange wieder weg. Also kann man sich aufs Wesentliche konzentrieren: Fahren, schauen – essen, trinken, zunächst in Bayreuth auf Gedächtnistour zu Markgräfin Wilhelmine und anderer Prominenz, dann auf Goldsuche mit Humboldt und schließlich in das fränkische Mythenland.