Mindestens der heute noch gängige Fluch Kruzitürken als Ausdruck des Zorns über eine unerfreuliche Entwicklung zeugt von dem Kulturaustausch des süddeutschen Abendlandes mit dem Orient. Der Begriff Kruzitürken entstand durch Zusammenziehung der Begriffe „Kuruzen“ und Türken“ zur Zeit des Großen Türkenkrieges und der Befreiung Wiens (1683-1699). Die Kuruzen setzten sich aus niederem ungarischen Adel und Bauern zusammen, die gewaltsam gegen das Habsburger Reich vorgingen. Zeitweise wurden sie dabei von den türkischen Truppen unterstützt. Gebräuchlich ist der Fluch noch in Bayern und Österreich. Doch nicht nur der Fluch hat sich aus dieser Zeit erhalten. Doch was wäre Bayern ohne die türkischen Mitbringsel. Jedenfalls nicht das, was es in seinem heutigen Selbstverständnis darstellt und als was es von anderen angesehen wird.
die Türken © Hans-Jürgen Hereth 2023