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Oberbayern
Holledau
Die Holledau oder Hallertau („Hal-Hart-Au“ = finsteres Waldland) war früher einmal als „Schelmenland“ der Gauner und zwielichtigen Gestalten verrufen, auch wenn sie sich dort nicht immer aus unehrenhaften Gründen herumtrieben. Sozial Deklassierte wie Bauernsöhne ohne eigenen Hof, entlassene Soldaten oder verstoßene uneheliche Kinder waren darunter. Für sie war in der hartherzigen bäuerlichen Rechtschaffenheit kein Platz. Sie bildeten eine vagabundierende Subkultur in einer Gegend, von der es hieß, sie sei durch die vier Galgen von Moosburg, Abensberg, Freising und Pfaffenhofen markiert. Überfälle, Diebstähle, Rosstäuscherei und Raubmord, oft aus der Not heraus und ohne wirtschaftliche Alternativen für die Delinquenten, waren hier nicht unüblich. Diese, und noch weiter zurückreichende Vorgänge führten zu einer reichen Sagenlandschaft, in der Raubritter und deren vergrabenen Schätze häufig eine Rolle spielten.